Gelungene Experimente - Zum 75. Geburtstag des früh verstorbenen Ulrich Stranz
Am 10. Mai 2021 hätte der Komponist Ulrich Stranz seinen 75. Geburtstag gefeiert. Er ist trotz seines frühen Todes am 27. April 2004 weiterhin mit seinem vitalen Schaffen präsent. Als Künstler der Nachkriegsgeneration fand er eigenständige, neuartige Ausdrucksbereiche. Die Instrumentalmusik bildete das Zentrum seines Schaffens, eine fein und konsequent durchdachte Musik, die unmittelbar in ihren Bann zieht. Sein Ideal bestand in der Erfindung von Musik, „die stimmig, sinnfällig, organisch gerundet und in sich abgeschlossen ist“. Ein Experiment galt ihm dann als „gelungen, wenn es vom Hörer als solches nicht wahrgenommen wird.“
1946 in Oberbayern geboren, war er Schüler von Günter Bialas (Komposition) und Heinz Endres (Violine). Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1980/81 das Stipendium der Villa Massimo in Rom, 1992 den Schneider-Schott-Preis und 2000 den Gerda- und Günter-Bialas-Preis der GEMA-Stiftung. Neben seiner kompositorischen Arbeit widmete sich Stranz in seiner Wahlheimat Zürich intensiv der Orchesterpädagogik. Vielschichtige, klangsinnliche Werke wie „Anstieg – Ausblick für Orchester“ oder seine vier Streichquartette lohnen die Wiederentdeckung.