„Titus“ – mit Abstand immer noch möglich
„Le clemenza di Tito“, Mozart letzte Oper, die 1791 anlässlich der Krönung des „Reformkaisers“ Leopold II. entstand, ist bei Alkor jetzt in einer reduzierten Fassung lieferbar: Ganze 20 Instrumentalisten braucht es im Orchester, um diese Opera seria zur Aufführung zu bringen.
Ihre Bühnentauglichkeit zu Corona-Zeiten und unter pandemischen Bedingungen hat Anna Skrylevas so behutsam wie überzeugend reduzierte Fassung von Mozarts „La clemenza di Tito“ schon doppelt bewiesen: Skryleva brachte sie im Mai 2020 zunächst in Magdeburg (Foto: Nilz Böhme), vom Cembalo aus das Ensemble leitend, selbst zur Aufführung, und im September/Oktober 2021 lief die Einrichtung in Winterthur. In ihrem Interview erläutert sie, dass sie sich mit der Bearbeitung keinesfalls als Komponistin in den Vordergrund drängen wolle. Aus der Not, Mozart nicht in der Originalfassung spielen zu können, sei vielmehr eine kammermusikalische, gewissermaßen noch transparentere Fassung geworden: „Ich bin davon überzeugt, dass diese durchsichtige Fassung es vielen kleineren Ensembles oder Studiobühnen ermöglicht, dieses Meisterwerk in ihrem Spielplan zu berücksichtigen. Diese Fassung hat absolutes Potenzial, sich auch nach der Corona-Zeit einen Platz zu sichern.“
Anna Skryleva